In den letzten Wochen konnte TOMO bedeutende Fortschritte verzeichnen: Es liegen mehrere Vertragsangebote mit einem Gesamtvolumen von über 1.000.000 € vor. Die Verträge, die sich aktuell in der finalen Verhandlungsphase befinden, sollen in der ersten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen werden. Im Zentrum dieser Vereinbarungen steht die Erprobung und Einsatzfähigkeit des TOMO-GMP-Antriebs unter realen Weltraumbedingungen sowie praktische Tests an Satelliten.
Der wachsende Kundenstamm beschreibt den GMP-Antrieb schon jetzt als „Game-Changer“, der das Potenzial hat, die Satellitenindustrie nachhaltig und dauerhaft zu revolutionieren.
Im Vergleich mit einem Satelliten-Ionen-Triebwerk ist der TOMO-GMP-Antrieb der überlegene Gewinner.
Viele der größeren Satelliten verfügen über ein Ionen-Triebwerk. Dort wird ein ionisiertes Edelgas mit einer sehr hohen Geschwindigkeit (z.B.: 50k/Sekunde) beschleunigt, was dann den gewünschten Rückstoß erzeugt. Aus Kostengründen oder aufgrund von Platzmangel haben die meisten der kleineren Satelliten außer einer Lagestabilisierung keinen eigenen Antrieb.
Wenn der TOMO-GMP-Antrieb mit einem typischen Ionen-Triebwerk verglichen wird, dann sieht man sehr schnell, dass der GMP-Antrieb die überlegene Lösung ist. Er ist viel leichter, benötigt kein zusätzliches Edelgas und weniger elektrische Leistung, ist platzsparend und somit auch für Kleinst-Satelliten anwendbar, und damit deutlich kostengünstiger.
Direkter Vergleich von Antriebsarten mit TOMO
Die obige Tabelle vergleicht die heute in größeren Satelliten üblicherweise verwendeten Ionen-Triebwerke mit einem typischen GMP-Antrieb von TOMO. In dieser Tabelle werden die verwendeten und teuren Edelgase aufgelistet, der elektrische Leistungsbedarf (in kW), die erzeugte maximale Antriebsleistung (in Milli-Newton), und das Eigengewicht des Ionen-Triebwerks (in kg) ohne das Gewicht des zusätzlich benötigten Edelgases (was im Bereich von 20 kg bis über 100 kg liegt) dargestellt.
In der untersten Zeile sind die Werte eines vergleichbaren TOMO GMP-Antriebs aufgeführt. Das Wichtigste sei hier zuerst erwähnt: Es wird kein zusätzliches Edelgas benötigt, was spürbare Gewichts- und Kosteneinsparungen ermöglicht und die Nutzungsdauer des Satelliten um fast das Vierfache verlängert.
In der Spalte ganz rechts in der Tabelle ist ein Faktor zu sehen, der beziffert, um welchen Faktor der TOMO GMP-Antrieb effizienter arbeitet als das jeweils beschriebene Ionen-Triebwerk.
Im Durchschnitt ist die Verwendung eines TOMO GMP-Antriebes mindestens um den Faktor 10 effizienter, als ein vergleichbares Ionen-Triebwerk. Darüber hinaus ist es möglich, auch Kleinst-Satelliten mit einen TOMO-GMP-Antrieb auszustatten, da seine der Baugröße beliebig skalierbar ist und und die Ausrüstung des Satelliten mit dem TOMO-Triebwerk vergleichsweise sehr kostengünstig ist.
Hier ist ein Katamaran Objekt mit dem GMP-Antrieb ausgestattet worden. In diesem Falle besteht der GMP-Antrieb aus zwei schräg nach vorne zeigenden Luftspulen die schräg gegenüber liegend and dem Objekt angebracht wurden, das damit bewegt werden soll.
Der Bewegungsablauf eines Pinguins mit seinen Fußspuren im Schnee sichtbar gemacht. Die gelben Pfeile stellen die vorwärtstreibenden Kräfte dar die von den zwei Luft-Spulen nacheinander auf das zu bewegende Objekt wirken.
Der Begriff „Penguin-Walk“ ist von TOMO gewählt worden, da er visuelle Ähnlichkeit mit der Fortbewegungs-Art von dem GMP-Antrieb hat. Dieser Begriff bezieht sich auf eine GMP-Antriebs-Einheit, die mit zwei schräg gegenüberliegenden Luftspulen ausgestattet wurde. Der GMP-Antrieb ist von außen an dem Objekt angebracht, das bewegt werden soll, zum Beispiel ein Satellit oder ein kleineres Wasserfahrzeug.
Wenn eine der beiden Luftspule mit elektrischem Strom versorgt wird, entsteht räumlich gesehen ein relatives großes, nahezu Kugelförmiges Magnetfeld (von 2 oder mehr Meter im Durchmesser). Dieses Magnetfeld interagiert mit einem externen homogenen Magnetfeld, was in diesem Fall das Erd-Magnet-Feld ist. Diese Interaktion führt dazu das eine Drehmoment-Kraft erzeugt wird die asymmetrisch auf den mechanischen Ramen des zu bewegenden Objektes wirkt.
Dadurch wird eine kaum merkliche Drehbewegung in dem Objekt erzeugt (weniger als 0.04 grad) und eine kleine vorwärts Bewegung von wenigen Millimetern. Dieser Vorgang wird nun mit der zweiten Luftspule wiederholt, nachdem die Stromzufuhr zur ersten Luftspule unterbrochen wurde. Das von der zweiten Luftspule in Gegenrichtung erzeugte Drehmoment führt nun dazu das eine kaum merkliche Drehbewegung (in der Gegenrichtung als zuvor) in dem Objekt erzeugt wird und wieder eine kleine vorwärtsbewegung von wenigen Millimeter entsteht in der gleichen Bewegungsrichtung wie zuvor.
Dieser Prozess kann mehrere tausendmal pro Sekunde wiederholt werden wodurch eine lineare Fortbewegung entsteht mit steigender Geschwindigkeit.
Mikroskopisch betrachtet macht der GMP-Antrieb schrittartige Vorwärtsbewegungen, so ähnlich wie ein Pinguin, wenn er auf dem Festland geht: Erst der linke Fuß dann der rechte Fuß, und wideer der linker Fuß, und so weiter. Nur mit dem Unterschied, dass der GMP-Antrieb dabei immer schneller wird.
Lutz May bei dem Befüllen des GMP-Antriebs Experiment mit flüssigem Stickstoff.
TOMO ist ein weiterer eklatanter Durchbruch gelungen: Die ersten Versuche mit einer supraleitenden Luftspule erreichte eine Steigerung der Antriebsleistung um den Faktor 30. Dabei konnte das Team gleichzeitig eine Reduzierung der elektrischen Leistung um 50 Prozent bewirken.
Ausgestattet mit Schutzkleidung und dicken Thermo-Handschuhen füllt Lutz May den Versuchsaufbau mit mehreren Kilo flüssigem Stickstoff, bevor der Versuch in Gang gesetzt wird. Der Innenwiderstand der supraleitenden Luftspule ist dann auf Null Ohm gesunken, was zu einer eklatanten Effizienzsteigerung führt. Zum Vergleich: Zuvor betrug der Innenwiederstand einer vergleichbaren Aluminium-Draht Luft-Spule 2 Ohm.
Nach mehreren Experimenten hat das TOMO-Team gelernt, an welchen „Stellschrauben“ gedreht werden muss, um weitere Effizienz Steigerung zu ermöglichen. Man plant schon das nächste Design einer neuen supraleitenden Luftspule mit weiteren Optimierungen, etwa durch mehr Windungen für einen effektiveren Strom-Durchfluss. Dasselbe gilt für den elektrischen Leistungs-Treiber, der die Luft-Spule versorgt. Hier steht als Erweiterung an, den Versorgungsstrom zu verdoppeln, was zu einer Steigerung der Antriebsleistung um den Faktor 10 bewirken könnte.
Abb.: Anlieferung von 60 kg flüssigen Stickstoff für die ersten Experimente.
Der GMP-Antrieb erzeugt die benötigten Drehmoment-Pulse unter Verwendung von mit elektrischem Strom betriebenen Luft-Spulen. Bisher verwendeten wir isolierten Kupfer- oder Aluminium-Draht, um die „Standard“ Luft-Spulen zu bauen. Um das erzeugte Drehmoment spürbar zu steigern haben wir mit Hilfe eines Partner-Unternehmens mit flüssigem Stickstoff gekühlte Supraleitende Luft-Spulen in der Erprobung.
Mit diesen Hochleistungsspulen soll die elektrische Verlust-Leistung drastisch gesenkt werden was dazu führt, dass die Antriebskraft wesentlich gesteigert wird. Dazu werden die Spulen mit flüssigem Stickstoff extrem heruntergekühlt. In der Vergangenheit haben die TOMO-Ingenieure noch nicht mit flüssigem Stickstoff gearbeitet. Für die Versuche müssen nun spezielle Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Flüssiger Stickstoff hat eine Temperatur von -196 Gard Celsius und muss in einem speziellen Kühlbehälter gelagert werden.
Durch die Verwendung von flüssigem Stickstoff erhöht sich das Gewicht des ersten GMP-Test Systems um fast 10 Kilo. Später kann das Team durch Design Optimierungen das Gewicht wieder reduzieren. Um das zu erreichen, muss ein neuer Geräte-Aufbau konstruiert werden, um den Pendelversuch vibrationsfrei tragen zu können.
Abb.: Die für uns (TOMO) gefertigte supraleitende Luftspule und der notwendigen Hoch-Strom Leistungs-Treiber Elektronik.
Die bei TOMO entwickelten magnetischen Antriebstechnologien heißen: MCA (für Magnetic Cloud Acceleration) und GMP (Generic Magnetic Propulsion). Im Vergleich zur GMP-Antriebstechnologie kann die MCA-Technologie für die Erforschung des Weltraums eingesetzt werden.
Die Magnetantriebe von TOMO können zur Bewegung von Objekten auf dem Wasser (schwimmende Schiffe), im Weltraum (Satelliten) und in anderen Medien eingesetzt werden. Da keine rotierende Mechanik beteiligt ist, sind diese Antriebe wartungsfrei (kein Verschleiß). Der Antrieb kann sich im Inneren des zu bewegenden Objekts befinden oder von außen auf das Objekt montiert werden (Nachrüstung).
Diese Antriebe werden ausschließlich mit Strom betrieben und erzeugen keine Abfallprodukte (kein CO2 oder andere schädliche Abfälle).
Neben der erzeugten Vorwärts- und Rückwärtsantriebskraft können die Magnetantriebe auch steuerbare Lenkkräfte (nach links oder rechts) erzeugen.
Ein magnetischer Antrieb kann in fast jedem Formfaktor (Größe) hergestellt werden, von der Größe einer Taschentuchschachtel bis zur Größe eines Industriecontainers. Und seine Größe bestimmt die erzeugte Antriebskraft.
Hauptmerkmale der MCA-Antriebstechnologie
Keine bewegliche Mechanik (wartungsfrei)
Produziert keinen Abfall (umweltfreundlich)
Einfach anzuwenden / zu integrieren (geringe Größe)
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